Breakfast-Club setzt auf einen Hauch Glamour

Exquisit frühstücken in der Berner Altstadt – in einer Privatwohnung bei einem Künstlerpaar: Dieses Konzept kommt offenbar an, wie ein Augenschein zeigt.

Ein Hauch von dezentem Glamour umgibt Fred Bodmer, wenn er seine Gäste im «Breakfast Club» willkommen heisst. Die Pomadenfrisur hat Stil; hellblaues Hemd und schwarz-weisse Schürze sitzen perfekt. Bodmer und seine Freundin Annette Weber heissen in den eigenen vier Wänden an der Berner Rathausgasse 14 Frühstücks-Gäste willkommen – Breakfast Club nennt sich das Ganze. Am Sonntag kamen rund ein Dutzend Personen.

Auf einem Catering-Wagen wird den Gästen ein feines Zmorge-Buffet serviert. Es duftet nach Rührei, ein alter Plattenspieler mit Musik aus den 20ern macht das Nostalgic-Feeling perfekt. Einige der Gäste haben sich bereits Leckereien auf die Teller gehäuft und es sich am weissen Tisch bequem gemacht. «Ich habe durch Mund-zu-Mund-Propaganda von dem Brunch erfahren und bin davon ausgegangen, dass das hier eine lustige Sache ist», sagt Besucher Roman Sterchi und beisst herzhaft in sein Konfi-Brot. «Am Sonntagmorgen hat man sowieso nicht viel zu tun, und da ist es schön, dass einige Leute schauen, dass ein paar einsame Seelen gemeinsam an einen Tisch finden.»

Unter den rund Dutzend Gästen ist auch Susanna Canonica, Geschäftsführerin der Tapas-Bar Volver. Ihr gefällt am Breakfast Club vor allem, «dass alles exquisit und einen Zacken anders ist». Die Betreiber legten grossen Wert auf eine hochwertige und aussergewöhnliche Auswahl an Produkten. «An den Äpfeln hängen noch Äste mit Blättern. Auch der Apfelsaft ist hausgemacht und den Kaffee mahlt Fred von Hand in seiner japanischen Kaffeemühle.»

Wildfremde sollen zusammen zmörgelen

Die Idee zum Breakfast Club hatte Grafiker Fred Bodmer, als er eines Tages allein zu Hause arbeitete. Seine Freundin, mit der gemeinsam er den Catering-Service Disch betreibt, war sofort begeistert. «Ich habe lange in London gelebt und Supper-Clubs sind dort sehr weit verbreitet. Da Fred morgens jeweils zu Hause ist, dachten wir: Wieso nicht einen Breakfast Club starten?» Das Konzept würde es ermöglichen, eine andere Form der Gastfreundschaft zu bieten. «Der Breakfast Club findet in unseren eigenen vier Wänden statt. Die Idee, dass dort wildfremde Leute nebeneinander Zmorge essen und Kontakte knüpfen, hat uns fasziniert.» Breakfast Club sei jedoch kein Dating-Ding, betont die Künstlerin. Nach dem Essen dürfen die Gäste nach Gutdünken Geld in ein Kässeli werfen. Übertriebene Beiträge seien jedoch verboten, so Fred Bodmer.

Der Breakfast Club ist von Mittwoch bis Freitag zwischen 9 und 10.30 Uhr oder am Sonntagmorgen zwischen 10 bis 13 Uhr geöffnet.

Link 20 Minuten: Breakfast-Club setzt auf einen Hauch Glamour

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